Im Gründerzentrum GAZ zeichnet sich eine neue Erfolgsgeschichte ab. Die accensors GmbH ist Partner bei KardioInterakt, einem Projekt mit dem Ziel die Versorgung von Patienten mit Herzschwäche zu verbessern.
„Wo ist der Schlüssel? Where is the key?“, fragt Eike Kottkamp, Gründer und Geschäftsführer der accensors GmbH, einen seiner englischsprachigen Mitarbeiter. accensors, Spezialist für Sensortechnik, ist der jüngste Mieter im Gründerzentrum (GAZ) in Espelkamp und eine Minute später öffnet besagter Schlüssel die Tür zum Forschungs- und Produktionsbereich. Hier schlägt das Herz der im September 2022 gegründeten Firma: Drucker werfen Folien aus, Chemikalien und biologische Stoffe stehen in den Regalen und dazwischen die Spuren der Menschen, die hier forschen und entwickeln.
accensors entwickelt und produziert dünne, flexible, folienbasierte Sensoren. „Unsere Stärke sind elektrochemische und biologische Sensoren,“ erklärt Ramona Schütte-Kracht, COO bei accensors. Anwendung finden die Sensoren unter anderem in der Medizin, Biotechnologie und der Agrarbranche. „Wobei wir den Kunden sowohl fertige Sensoren anbieten, als auch auf die Bedürfnisse des Kunden maßgeschneiderte Sensoren entwickeln können,“ ergänzt Kottkamp. Eine Besonderheit ist, dass die Folien-Sensoren auf verschiedene Oberflächen geklebt werden können.
Im Projekt KardioInterakt, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, wird dies so angewendet: Ein Patient mit Herzinsuffizienz oder Post-Covid bedingter Herzerkrankung klebt sich zu Hause ein Pflaster auf den Arm. Im Pflaster sitzt ein Sensor von accensors, der verschiedenen Gesundheitsdaten misst. Hält der Patient ein Lesegerät übers Pflaster, so liest dieses die Daten aus und sendet sie an den Arzt. Der Arzt sieht, ob es dem Patienten gut geht oder ob neue Behandlungsschritte eingeleitet werden sollten. Was so simpel klingt, ist in Wirklichkeit ein komplexer Prozess, an dessen Entwicklung neben accensors das Universitätsklinikum Münster, die Universität Osnabrück, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, die Strategion GmbH und die Ärztekammer Westfalen-Lippe beteiligt sind.
Für accensors ist das Forschungsprojekt ein Meilenstein. „Erste Arbeiten zu folienbasierten, klebenden Sensoren gab es, als wir noch ein Teil der Firma innoMe waren“, so Kottkamp. Die innoMe GmbH ist ebenfalls im GAZ ansässig und ein gutes Beispiel dafür, wie das Gründerzentrum solche Erfolgsgeschichten ermöglicht. „Wir schätzen die Flexibilität des GAZ. Neue Räume anzumieten und auch wieder abzugeben ist einfach möglich,“ meint Kottkamp. Für Firmen in der Gründungs- und Wachstumsphase hilfreich.
Das GAZ hat in den 32 Jahren seines Bestehens gut 90 Firmen ein Zuhause gegeben. „Zwei bekannte sind Mittwald CM Service und CMC Engineering,“ so Engelmann-Homölle, Geschäftsführer des GAZ.
Die Stärken des GAZ sind, neben der flexiblen Raumnutzung und vorhandenen Infrastruktur, die kurzen Wege im Haus. „Uns gefällt wie offen die Lokation ist. Schnell kommt man mit den anderen Mietern in Kontakt und kann von deren Wissen oder Dienstleistung profitieren,“ so Kottkamp. Darüber hinaus bieten Engelmann-Homölle und sein Team für die Mieter im GAZ Beratung zu allen Fragen rund um die Gründung an.



